Die Hanns-Seidel-Stiftung trägt der Bedeutung Brüssels als Sitz von EU und NATO seit 1982 mit einem Büro Rechnung. Dieses greift aktuelle Themen der europäischen und internationalen Politik auf, führt Entscheidungsträger aus verschiedenen Entscheidungsebenen, Sektoren und Ländern zusammen und leistet einen aktiven Beitrag zur Bildung einer lebendigen, kritischen und sachkundigen Öffentlichkeit. Das Europa-Büro arbeitet zu zwei großen Politikfeldern: dem Europäischen Dialog und dem Entwicklungspolitischen Dialog.
Der Europäische Dialog führt einerseits politische Analysen zu aktuellen europapolitischen Fragen durch und fördert andererseits die Reflektion über diese Themen von relevanten Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Diplomatie und Gesellschaft. Hierbei liegen die Themenschwerpunkte auf der der weiteren Integration Europas, auf wirtschafts-, innen- sowie außen- und sicherheitspolitischen Fragen, zudem auf der Förderung von Demokratie und Rechtstaatlichkeit. Um eine kritische Auseinandersetzung mit diesen und weiteren Themenfeldern zu ermöglichen, fungiert das Europa-Büro Brüssel als Plattform für breitenwirksame europapolitische Diskussionsforen, Expertengespräche und Dialogveranstaltungen. Die Analyse von politischen Entwicklungen in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg gehört ebenso zum Aufgabenbereich wie die Durchführung von internationalen Konferenzen im westlichen Europa. Der Europäische Dialog zielt somit darauf ab, die kritische Diskussion, den Dialog und das Verständnis für andere Positionen zu stärken und zur Erweiterung von Kenntnissen über europäische Politik und Prozesse beizutragen.
Der Entwicklungspolitische Dialog verfolgt die jüngsten Entwicklungen im Bereich der europäischen Außen- und Entwicklungspolitik und führt politische Analysen sowie Studien zu diesem Themenfeld durch. Darüber hinaus fördert er den Dialog zwischen Vertretern der Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft aus Projektländern der Hanns-Seidel-Stiftung einerseits und EU-Entscheidungsträgern und Akteuren der europäischen Entwicklungszusammenarbeit andererseits. Hierfür empfängt das Europa-Büro Fachdelegationen aus Afrika, Asien und Lateinamerika in Brüssel, organisiert Expertenrunden und Podiumsdiskussionen, und fördert im Rahmen von Fachgesprächen den Austausch zu Fragen der internationalen Zusammenarbeit. Die behandelten Regionen und Themen sind dabei breit gefächert. Die thematischen Schwerpunkte umfassen unter anderem nachhaltige Entwicklung, gute Regierungsführung, die politische Teilhabe von Frauen und Jugend, Klima und Energie, EU-Afrika-Kooperation und die europäische Nachbarschaftspolitik. Zu diesen und anderen Themen der europäischen Außen- und Entwicklungspolitik und über die Zusammenarbeit der EU mit ihren internationalen Partnern berichtet das Europa-Büro regelmäßig in verschiedenen Formaten.
Die Hanns-Seidel-Stiftung setzt seit mehr als 20 Jahren von der EU (ko-)finanzierte Projekte in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern in über 15 Ländern um. Ihre Auslandsbüros werden dabei durch das Team des Entwicklungspolitischen Dialogs in Brüssel von Projektplanung bis -abschluss unterstützt. Sein Verantwortungsbereich umfasst die Koordination der EU-Projekte der Hanns-Seidel-Stiftung, die individuelle Betreuung bei Projektkonzeption, Antragstellung, und Projektaufbau, aber auch die Beratung in Vertragsfragen und der Kommunikation mit der EU.
Das Europa-Büro Brüssel organisiert Veranstaltungen sowohl in Eigenverantwortung als auch in Kooperation mit anderen Stiftungen und Think-Tanks. Mit dem Wilfried Martens Centre for European Studies (WMCES), dem Think-Tank der Europäischen Volkspartei (EVP), arbeitet das Büro eng zusammen, um Maßnahmen zu länderübergreifenden europäischen Herausforderungen durchzuführen. Um die Öffentlichkeit über wichtige europapolitische Fragen zu informieren, arbeitet die Hanns-Seidel-Stiftung zudem mit verschiedenen Brüsseler Think-Tanks und der Vertretung des Freistaates Bayern bei der Europäischen Union zusammen.
Außerdem vertritt das Europa-Büro Brüssel die Hanns-Seidel-Stiftung im Europäischen Netzwerk Politischer Stiftungen (ENoP). Das ENoP-Netzwerk, das aus über 50 Mitgliedern aus 22 europäischen Ländern besteht, fördert den Austausch seiner Mitglieder zur Ausgestaltung der Entwicklungszusammenarbeit und Demokratieförderung untereinander und vertritt die Interessen politischer Stiftungen in diesen Bereichen gegenüber den EU-Institutionen. Als Gründungsmitglied, Mitglied des Steuerungskomitees und Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen engagiert sich unser Büro stark bei ENoP.